... seit 4 Generationen KOLP in Mettmann ﷯1890 Im Jahre 1890 trat Otto Kolp sen., der Ur-Opa des jetzigen Inhabers, als 14jähriger Setzerlehrling in den Betrieb der Mettmanner Zeitung ein, die damals bereits dreimal wöchentlich – dienstags, donnerstags und samstags – erschien. Otto Kolp schied aber 1898 aus und folgte zunächst einem Ruf als Druckereileiter nach Barmen, wo er Gelegenheit erhielt, seine Kenntnisse zu erweitern. Otto Kolp hielt es nicht lange in der „Fremde“ aus: schon 1899 kehrte er nach Mettmann zurück, es kam die Geburtsstunde des Unternehmens, erst 22 Jahre jung, machte Otto Kolp sen. sich selbständig. Auf der Bismarckstraße 10a machte er seine Druckerei auf
und riskierte eine Menge, als er gleichzeitig als zweite Ortszeitung den „Mettmanner Anzeiger“ herausgab. 1917 1917 hieß es Umzugskartons packen, die Druckerei wurde in die Oberstraße 4 verlegt. Verlag und Druckerei mussten im 1. Weltkrieg auf Gehilfen verzichten, doch Otto Kolp sen. schaffte es, mit seinen Lehrlingen durchzuhalten. Während des Krieges schaffte es die Druckerei sogar, die Zeitung täglich erscheinen zu lassen. Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurden beide Zeitungen, die nebeneinander existierten, verschmolzen. Der letzte Verleger, Hermann Höing, hatte sich entschlossen, den Zeitungsverlag aufzugeben. Am 1. Januar 1919 wurde der Vertrag abgeschlossen, in dem die Verlagsrechte an Otto Kolp sen. übertragen wurden. Der Haupttitel der Zeitung hieß „Mettmanner Zeitung“, im Untertitel „Anzeiger für den Kreis Mettmann! 1922 1922 erwirbt Otto Kolp das große Fachwerkhaus Freiheitstraße 20. Es liegt gegenüber der Evangelischen Kirche. „Die Verlagerung des Betriebes von der Oberstraße zur Freiheitstraße begann Früchte zu tragen." Otto Kolp legte vor allem Wert auf technisches know how – obwohl er den Begriff damals sicher nicht kannte – so wurde der Akzidenzbetrieb durch Aufstellen neuer Maschinen erweitert. Zu den Neuerungen gehörte eine Buchdruckrotation für den Zeitungsdruck, die erste Setzmaschine wurde angeschafft. Vom „Aufwind“ getragen, feierte man im Jahr 1939 gleich zwei Jubiläen, die Zeitung existierte nun 70 und die Akzidenzdruckerei 40 Jahre. Wieder einmal zeigte sich die enge Verbundenheit der Mettmanner mit ihrer Zeitung. 1940 Im Januar 1940 wurde Otto Kolp sen. krank. Von dieser Krankheit hat er sich nicht mehr erholt. Am 9. März 1940 starb er. Jetzt übernahm sein Sohn Otto, der gemeinsam mit seinem Vater die Firma leitete, offiziell die Führung des Unternehmens. In den Kriegsjahren nahm der Arbeitskräftemangel zu, die Männer waren an der Front, gleichzeitig musste das Zeitungsgeschäft weitergehen, und auch der bereits stärker entwickelte Akzidenzbetrieb musste erhalten bleiben. So wurden Facharbeiter aus Holland eingestellt. Eine weitere Riesenaufgabe kam auf die Druckerei zu: Zweimal innerhalb einer Woche wurden für den Kreis Mettmann Lebensmittelkarten in einer Auflage von etwa 1.300.000 Stück gedruckt. Mit den damaligen Mitteln scheint das heute kaum vorstellbar. 1949 Aufgrund der Kriegswirren im 2. Weltkrieg gab es nach sechs Jahren Unterbrechung am 1. November 1949 wieder eine Mettmanner Zeitung. Die Aufbaujahre waren sehr hart. Manche Heimatzeitungen waren dem nicht gewachsen und mussten ihr Erscheinen nach kurzer „Blütezeit“ einstellen. Die Mettmanner Zeitung und ihre „Macher“ hielten durch. Noch immer waren Verlag und Druckerei gegenüber der Evangelischen Kirche in der Freiheitstraße angesiedelt. Aber die Anforderungen wuchsen, die vorhandenen Betriebsräume ließen einen rationellen Arbeitsablauf nicht mehr zu. Es gab auch keine Möglichkeit, den Betrieb auszubauen. So stand wieder einmal, wie schon so oft in der Firmengeschichte, ein Umzug an. 1964 In der Schwarzbachstraße 39 wurde Anfang 1964 mit dem Bau einer neuen Betriebshalle begonnen. Von Anfang an wurden die Voraussetzungen für einen modernen und rationellen Betriebsablauf nach dem Stand der 60er Jahre geplant und realisiert. Neue Maschinen und Geräte erhöhten damals deutlich die Produktivität. Zuversichtlich stimmt nicht zuletzt der Eintritt von Dieter und Jürgen Kolp in die Geschäftsführung. Ihr jugendlicher Elan, verbunden mit fachlichem Können und Verantwortungsbewusstsein, ist in dem fortschrittlichen Unternehmen spürbar wirksam. Wünsche und Hoffnungen dieser dritten Generation der Verleger-Familie sind mit denen der großen Leserfamilie identisch. Sie begleiten sie in das zweite Jahrhundert der Heimatzeitung in der Kreisstadt Mettmann!" 1969 So hatten Verlag und Druckerei allen Grund, im Jahr 1969 gleich zwei Jubiläen, 100 Jahre Mettmanner Zeitung und 70 Jahre Druckerei Otto Kolp, zu feiern. Nur drei Jahre später kommt das endgültige „Aus“ für die Mettmanner Zeitung, oder, wie sie jetzt heißt, der Niederbergischen Zeitung. 67jährig stirbt Otto Kolp im Juni 1972. Im April des gleichen Jahres wurde die Zeitung verkauft. Lange war die Mettmanner Zeitung das stärkste Blatt am Ort gewesen, eine Konkurrenz zur Rheinischen Post und Westdeutschen Zeitung. Mit der Rheinischen Post wurde die Verlagsleitung sich einig. Nach dem Tod von Otto Kolp waren Dieter und Jürgen Kolp Geschäftsführer, der dritte Bruder, Dr. Otto Kolp als Kommanditist „stiller Teilhaber“. 1974 Es wurde der Bleisatz vom Fotosatz abgelöst. Von da an ging es mit der technischen Entwicklung im rasanten Tempo weiter. Waren es anfangs einfache Fotosatzgeräte, wurden daraus Fotosatzmaschinen und Fotosatzanlagen. Gleichzeitig hielt das Zeitalter des Flach- oder Offsetdrucks parallel dazu Einzug in die Druckerei, denn für diese Art der Satzherstellung konnte man die Buchdruckmaschinen nicht mehr einsetzen. 1974 wurde die erste Fotosatzmaschine angeschafft, 1975 die erste Offsetmaschine, 1982 kam eine Vier-Farben-Offsetmaschine dazu. Die Fotosatzanlage wurde im Laufe der Zeit durch moderne Apple Macintosh Computer ersetzt. Ende 1997 schieden Dieter und Dr. Otto Kolp aus der Firma aus. 1998 Seit dem ist Jürgen Kolp Inhaber der Druckerei, ihm zur Seite steht Ehefrau Gabriele, ebenfalls gelernte Schriftsetzerin. Von den beiden Söhnen Carsten (Jhg. 74) und Holger (Jhg. 76) hat sich Carsten für eine Lehre als Schriftsetzer, entschieden um das Traditionsunternehmen in die vierte Generation zu führen. Nach Anstellungen in Werbeagenturen in Deutschland und Österreich kommt er 2005 zurück nach Mettmann. 2006 scheidet Jürgen Kolp aus dem aktiven Tagesgeschäft aus – Carsten übernimmt die Leitung. Seine Mutter steht ihm weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Mit der Erfahrung der vergangenen Jahre führt Carsten Kolp die Firma in eine neue Zeit. Neben dem klassischen Druck kommen jetzt auch Webdesign, Werbung oder auch Werbetechnik hinzu. Das neue Aufgabengebiet ist breit gefächert und vielseitig. 2015 Noch immer befinden sich die Geschäftsräume auf der Schwarzbachstraße 39. Vieles ist geblieben, vieles ist neu. Neben dem Druckgeschäft liegt das Hauptaugenmerk jetzt auch auf dem Bereich der Digitalen Medien, der Kreation und Kommunikation. Sei es die Gestaltung von Imagebroschüren, Entwicklung von Werbekampagnen, Mailings, Messegrafiken, Logodesign oder -digitalisierung. Webdesign ist ein weiterer Bereich – gerade in der heutigen Zeit, wo immer mehr Tablet-Computer und Smartphones verkauft werden. Mit immer neuen Ideen ist das Unternehmen seit nunmehr 120 Jahren für seine Kunden da. Private Drucksachen wie Einladungen zur Hochzeit, Karten zur Geburt oder Taufe, aber auch Trauerdrucksachen gehören weiterhin zum Tagesgeschäft. 2020 Anfang März diesen Jahres war es dann soweit – nach über 50 Jahren an alter Wirkungsstätte heisst es Abschied nehmen. Die neuen Räumlichkeiten an der Händelstraße 12 werden bezogen. Um noch produktiver und schneller für unsere Kunden arbeiten zu können befinden sich die neuen Büroräume im Wohnhaus der Familie Kolp. So kann auch am Wochenende kurzfristig ein Trauerbrief gedruckt und ausgeliefert werden.